Vor geraumer Zeit erhielt ich vom Christoph/ Regalbahner einen regelspurigen Ow und ein Gleisstück zum Lackieren und Altern. Später soll der Ow aufgebockt auf Rollböcken für 750 mm Spurweite (für die Rollböcke baue ich gerade das Urmodell zum Abgießen, was der Sandbahner dann übernimmt) auf der Hafenbahn der "Feldbahnanlage" der Feldbahnsinnigen zum Einsatz kommen Diese fliegende Anlage kennen ja sicher die meisten.
Die Bilder der Verwandlung des Gleisstücks stehen schon in einem Artikel der Kategorie Gleisbau. Aber nicht jeder stöbert da drinnen herum.
Ich beziehe mich kurz auf die Farben und Techniken, die ich in späteren Artikeln ausführlich abhandle.
1. Die Schwellen wurden mit dem Cuttermesser dem zukünftigen maroden Zustand angeglichen. Da darfs ruhig mehr sein.

2. Die erste Farbgebung erfolgte mit der Airbrush. Die Schwellen wurden mit Raw Umber von Model Master, die Schienen mit Leder von Model Master gespritzt. Dabei werden die Schwellen mit einer langen Pappe als Maske abgedeckt, so erhalten nur die Kleineisen und die Schienen Farbe.

3. Im anschließenden ersten Trockenmalen oder Granieren kommen folgende Farben zur Anwendung: - Leder, Rost u. Grün von Modell Master
- Braun (reines Orange), Hellgrau u. Weiß von Revell
- Schwarz von Wacofin
Beim Trockenmalen werden mit dem Flachpinsel nur die Pigmente an den Strukturen abgesetzt, die dann plastisch hervortreten.
Mit den Rosttönen, einzeln und auch vermischt, werden die Schienen und Kleineisen behandelt, damit eine abwechslungsreiche "Verrostung" entsteht. Die Schwellen werden mit Weiß behutsam eingefärbt. Das "Wieviel und Wo" ist maßgeblich fürs Resultat. Ist es zu Weiß geworden, nehme ich reines Schwarz von Wacofin auf und fahre mit fast komplett ausgewischten Pinsel über die weißen Stellen. Wacofin ist eine wasserlösliche Acrylfarbe, meines Erachtens die beste, die es gibt. Gerade das Schwarz, was ich auch für die Teerpappe verwende, trocknet immer matt auf, egal ob verdünnt oder pur verwendet. Das funktioniert bei anderen Farben nicht immer. Mit Hellgrau werden die Kanten der Unterlagsplatten und Schienennägel leicht betont. Grün wuchert in Ritzen und Rissen.

Im letzem Schritt wird nur nachgearbeitet, einzelne Schienennägel und Platten betont, hellgrau verwitterte Stellen der Schwellen dargestellt. Der Schienenkopf wird entweder blankgeschliffen oder mit Bleistift "blank gemacht". Mit Pigmenten wird Sand nachgebildet, der vom Sanden der Loks liegengeblieben ist. Mit Pigmentfixativ werden die Pigmente behandelt, die dann extrem haften, auch mechanisch nicht zu Entfernen sind.
Der Bogen im Gleis ist nur optisch und entstand durchs Weitwinkelobjektiv.





Wer jetzt einwendet, das ginge nur bei kurzen Stücken, irrt. Mit der Airbrush sind in kurzer Zeit einige Meter Gleis grundiert. Die Trockenmalgänge, also die weiteren Schritte, gehen unheimlich schnell von der Hand, gerade dann, wenn man das System begriffen hat.
Zum Ow:
http://www.die-feldbahnsinnigen.de/forum/viewtopic.php?f=13&t=124BW Hilbersdorf
