Hallo Garten-, Feld- & Waldbahner
nach einer winterlichen Forumsabstinentz wollte ich mich wieder einmal zu Wort melden, denn es gibt einpaar Änderungen an unsere Modulanlage. Vorab wollte ich euch nochmal einen Modulquerschnitt zeigen und ebenso wie Gleise genagelt werden. Der Modulkörper besteht aus 6 mm starken Birkensperrholz und wird mit 20 mm starken Styrodur ausgefüllt. Zu guterletzt kommt eine 5 mm Trittschalldämmung auf der dann der Gleisbau erfolgt. Verleimt wurde alles mit wasserfesten Weisleim und ebenso die Versiegelung der Trittschalldämmung mit etwas wasserverdünnten Weisleim.

Hier kommt dann die Modulblende dran.



Nun zu dem nageln der Gleise an einem Streckenmodul:
Als erstes geht es an die Herstellung der Gleisnägel. Diese enstehen aus herkömmlichen Tackernägeln, zum Beispiel diesen
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Ein Nagelband wird sehr fest in den Schraubstock gespannt und mit einem 250g Hammer maltretiert. Dadurch wird der Nagelkopf nicht nur breiter und dünner, sondern auch schlag- oder stauchgehärtet.

Hier seht ihr den Unterschied

Ein Nagelband entspricht 25 Nägeln und ist durch diese Methode in 30 - 40 Sekunden zu Schienennägeln mutiert.

Um beim nageln keine Besenstiel - Wurfspurweite zu erhalten, braucht es noch Gleisklammern. Diese sind bei mir aus Sperrholzresten, wie ihr den Bildern entnehmen könnt, entstanden.






Auf zur Nagelei. Das gleislose Modul wird mit einem anderen Modul fest verbunden.

Dann kommen mindestens drei Gleisklammern zum Einsatz, wobei eine modulübergreifend ist.

Es wird zuerst an der zweiten Schwelle genagelt


und erst dann die Modulrandschwelle.

Das Modul wird gewendet und es folgt die gleiche Prozedur.

Erst danach werden die Schienen mittels Gleisklammern und Abstandshaltern komplett aufgenagelt.



Zum Schluß noch die Rostschutzfarbe vom Schienkopf geputzt.

Etwas mehr Arbeit entsteht beim Weichenbau, was an meinem geplanten Bahnhof "Sägewerk" gezeigt werden soll.

Eine Standardweiche wird in ihre Einzelteile zurlegt und von Dreck und Kontaktresten befreit.




Mit Hilfe des originalen Schwellenbandes wurden die beiden Außenschienen eingerichtet der Drehpunkt für die Weichenzungen festgelegt.



Zur Stabilisierung des Drehpunktes werden auf der Modulunterseite kleine Holzbrettchen aufgeleimt



Da die Originalschrauben der Weichenzungen durch unsere Bauweise zu kurz geworden sind werden sie durch 3 mm Gewindestangen ersetzt. Am oberen Gewindestangenende wurde ein M 2,5 Gewinde passent für die Weichenzungen geschnitten.




Das herausgetrennte Herzstück ist zu hoch und muß auf Schienenhöhe abgeschliffen werden.





Damit beim befahren der Weiche nicht entgleist brauchen wir noch Radlenker. Dafür reichen Gleisreste. Um den Abstand zwischen Schiene und Radlenker nicht so groß werden zu lassen wird eine Seite des Schienenfußes abgeschliffen.


Es folgt die beidseitige Abkantung der Einfädelung




Beim abkanten entstehen Stauchungen am restlichen Schienenfuß. Diese müssen abgeschliffen werden damit der Radlenker sauber auf den Schwellen aufliegt. Befestigt werden die Radlenker auf den Schwellen mit Sekundenkleber und Gleisnägeln. Normalerweise färbe ich meine Schwellen vor dem Gleisenageln mit Beize Nußbaum dunkel ein. Hier sind sie im Rohzustand belassen, da es beim fotografieren zu den Schienen einen besseren Kontrast gibt.




Ein Teilergebnis.

Bei den Verbindungen von Gleisstücken verwende ich die herkömmlichen Schienenverbinder. Die ich allerdings in der Höhe abschleife, da sie mir sonst zu aufdringlich erscheinen.




Hier noch einmal der Nagelvorgang der Schienen. Es wird immer erst eine Schiene vernagelt und danach die gegenüberliegende.









Die Bahnhofseinfahrt.

Nun fehlen noch die Weichenstellhebel. Sie entstammen den 3D Drucker und sind aus Einzelteilen zusammen geklebt. Die Funktionsweise und den Einbau brauche ich anhand der Bilder wohl nicht näher zukommentieren.













Da ein Bahnhof aus drei 1400 x 700 mm großen Modulen besteht und der zu Ausstellungen zerstörungsfrei transportiert werden soll, gibt es die passenden Transportecken dazu. Auch sie sind so gestaltet daß sie in Notfall von nur einer Person angebaut werden könnten.





Und es gibt noch eine Veränderung. Da die Module mit ihren Gleise auf Dauer recht schnöde aussehen, mußte einwenig Natur eingeplanzt werden. Der Fuß des Gehölzrandes besteht aus in Streifen geschnittener Möbelrückwände die mit unserer Modellbauerde kaschiert wurden. Der Gehölzrand ist auf Grund des Transportes steckbar ausgeführt. Als Bäume sind Gemeiner Wacholder (Juniperus communis), Rocky-Mountain-Wacholder (Juniperus scopulorum) und Zuckerhutfichte (Picea glauca var. albertiana 'Conica') zu sehen. Ich denke das es die Anlage optisch bereichert.































Und fertig ist der Grindelwald.

Die Anlage wird 11.-12.03. in Staucha bei Döbeln zu sehen sein.
Bis dahin Gruß Thomas