Hallo,
ich hatte es einfach satt meine Gn15-Parade immer nur auf weißem Karton zu präsentieren. Da mein Sohn wieder zu einem Basteltreff bei mir war machte ich ihm den Vorschlag ganz auf die Schnelle ein kleines Diorama für Gn15 zu bauen.
Das Gleis habe ich aus zwei Lima-Gleistücke gebaut. Zunächst habe ich jede 6. H0-Schwelle herausgetrennt und dafür eine Holzschwelle aus einer 10 + 3 mm Leiste eingefügt. Vor dem Einbau wurde die „neue“ Schwelle an den Kanten mit einem Federmesser bearbeitet und mit einer Stahldrahtbürste in Faserrichtung geschrubbt. Hierdurch kam die Holzmaserung deutlicher zum Vorschein. Genagelt wurde das Ganze mit Schwellennägel der Firma Old Pullman aus der Schweiz.

Der Geländeunterbau entstand aus kleinen Hartschaumplatten die mir ein Freund laufend anschleppt. Der arbeitet in einem Montagebetrieb für Schaltschränke als Magazinverwalter und dort bekommt er die Dinger laufend mit irgendwelchen Bauteilen geliefert. Der Schaum ist sehr feinporig und läßt sich prima mit Messer und Feile bearbeiten. Außerdem beachte man bitte die froh gemusterte Wachstischdecke die wir auf Wunsch einer einzelnen Dame unterlegen mussten - angeblich leidet der Tisch in der Küche unter unserer Bastelwut. Totaler Schwachsinn, so etwas kam noch nie vor (ich schwöre jeden Meineid) aber die Chefin hat das sagen.

Thema des Dioramas ist eine kleine Bachbrücke in einem Wiesengelände. Der Bachlauf ist zwar schon gestaltet aber noch fehlt das Wasser welches aus Gießharz entstehen wird. Die Brücke entstand in den Lagern aus kleinen Vierkantleisten von 5 x 5 mm, der Gleisunterbau wurde aus dem gleichen Material wie die Schwellen hergestellt. De farbliche Behandlung und die Alterung wurde mittels Holzbeize und Pulverfarben von ASOA bewerkstelligt. Die Granierung der Lichter besorgte der sparsame Einsatz vom Pastellkreiden aus dem Künstlerbedarf. Die Wiese wurde mit Hilfe eines Elektrostaten aufgebracht und ist zum Teil aus bis zu drei Lagen von 6 mm langen Streufasern entstanden- Darauf wurde mit Turf und anderen feinen Materialien von Woodland Blattwerk und Rispen immitiert. Der abgebrochene Baum ist ebenso wie die Kopfweide aus Ästen eines Hibiskus gebaut. Die Zweige der Kopfweide bestehen aus einzelnen Adern eines flexiblen Stromkabels. Diese wurden in die Köpfe der Weide eingeklebt und dann mit matter Farbe lackiert. Die „Blätter“ sind fein zerbröselter Pfefferminztee und das früher gerne benutze Streumaterial aus ganz feinen Sägespänen. Noch sagt mir die Weide so nicht zu, ich denke ich werde eine neue anfertigen müssen. Das Blattwerk ist zwar schon recht dicht aber noch nicht so wie es sich für eine nicht geschnittene Weide im Juli gehört.
Aber seht selbst wie weit das Stück bisher gediehen ist:








Nun bitte ich Euch um Eure Kritik an diesem Stück und um weitere Anregungen. Bedenkt aber der Bach ist noch trocken und in der Wiese fehlen noch sämtliche Kräutlein. Leider habe ich keine der selbst entworfenen Brennnessel und sonstigen Unkräutern mehr, ich habe jedoch sofort Nachschub beim Lohnätzer meines Vertrauens geordert.
Es grüßt Euch alle
Georg – der
BahnindianerPS.: Beim betrachten der Fotos muss ich mir eingestehen, ich habe die Alterung des "Schotterbetts" noch nicht bedacht, die Schwellen scheinen mir mit etws viel Abstand verlegt zu sein und könnten ruhig auch etwas länger sein. Der begrünte Übergang vom Shotter zur Wiese könnte noch etwas schmutzig werden.
Was ich noch kurz erwähnen möchte ist eine noch anzubringende Hülse aus dem Möbebau in der Mitte der untersten Holzplatte des Dioramas. Mit dem Innengewinde der Hülse kann ich dann ein normales Fotostativ ainschrauben und die Platte im Freien jederzeit vor jeden beliebigen Hintergrund ausrichten.