Moin Gerd,
schön, dass dich das Ganze interessiert
Zitat:
Aber Du zeigst nur ganz wenig Modellbau
Da hast du natürlich Recht aber das hat mehrere Gründe und um
das zu erklären muss ich etwas ausholen.
Eigentlich war ich immer ein Gegner, dieser von Maschinen gefertigten Modelle
und hielt das nicht mehr für Modellbau, eher für Modellzusammenbau.
Aber auch ich lerne noch dazu und heute findet wohl der größte Teil des
Modellbaus am Rechner statt. Aber eigentlich schäme ich mich doch ein Wenig,
denn Modelle "am Küchentisch" zu bauen, war bisher eher mein Ding
Den Laser fand ich immer schon interessant und habe mir auch früher schon Teile lasern lassen,
die ich so nicht selber herstellen konnte.
Dann lief mir irgendwann dieses als "Wunderwerkzeug" angepriesene chinesische Teil (K40 Laser)
über den Weg und ich habe kurz entschlossen zugeschlagen, denn er war für mich auch noch bezahlbar.
Nun muss man aber eigentlich jeden vor so einem Gerät warnen, denn es ist wirklich gefährlich und man
kann es keinesfalls aufbauen und loslegen
Dazu sind eine Menge Vorsichhtsmaßnahmen, Umbauten und Zusätze nötig, die aber hier den Rahmen sprengen würden.
So fristete auch mein Laser ein par Jahre ein trostlosens Leben in meiner Werkstatt
aber im letzten Herbst habe ich mich ihm angenommen und nun erfreut er mich doch sehr.
Nun zu deiner Materialfrage. Der Rahmen besteht aus recht groben 3 mm Sperrholz.
Eigentlich wollte ich damit nur üben aber ich habe bisher noch keinen Prototyp weg geschmissen.
Dieses Material würde ich für einen Rahmen wohl nicht mehr nehmen, dafür eignet sich MDF besser.
Das Lokgehäuse ist aus Pizzakarton eines Diskounters mit "L" am Anfang gelasert.
Dieser Karton ist bisher allen von mir getesteten Materialien mit der Stärke von 0,5 mm deutlich überlegen.
Blech schließe ich mal aus, weil ich es nicht vernünftig bearbeiten kann.
HDF habe ich noch nicht getestet aber schon der Preis hält mich davon ab.
Der Karton hat auf einer Seite eine glänzende glatte Oberfläche und auf einer Seite eine raue.
Er saugt Wasser, Kleber oder Farbe gut auf, ohne sich dabei zu verformen oder aufzquellen
und er teilt sich nicht so schnell in Schichten auf, was ein großes Problem bei Karton ist
Mit mehreren Schichten einer langsam trocknenden Alkydharzfarbe getränkt wird er erstaunlich stabil.
Auch sämtliche meiner Kipploren sind aus diesem Material und halten erstaunlich viel aus.
Das Kühlergitter und die Stufen waren ein Test, wie fein der Laser schneiden kann,
wobei ich da inzwischen noch weiter gegangen bin. Ich versuche mich nämlich gerade an Lokschilden,
die plastisch aus zwei Schichten entstehen sollen. Dazu aber später an anderer Stelle mehr.
Ronald hat uns ja einen Laserthreat aufgemacht, wo wir gerne mal über Einstellungen für bestimmte
Materialien diskutieren können. Natürlich auch per PN
Die Achslager, Gewichte, Lampen, Bremsklötze usw. sind alle mit einem Würstchenleger ("uralt" Clone eines Makerbots von CTC)
aus ABS gedruckt. Diese Material hat sich als recht stabil und leicht zu verkleben erwiesen.
Man kann es gut schleifen und lackieren. Es wird ja auch im Haushalt und am Auto für fast jedes Gehäuse
eingesetzt. Die Probleme und Macken dieses Druckers kenne ich alle und komme damit zurecht,
bzw. konnte sie minimieren. Auch werden von mir schon bei der Konstruktion diese Macken berücksichtigt
und ich bin mit dem Ergebnis recht zufrieden.
Ich arbeite ausschließlich mit Linux, konstruiere seit Jahren mit InkScape und jetzt zusätzlich FreeCad
und das Schöne ist, dass beide Programme sich untereinander "verstehen" und ich somit für Laser, Drucker
und sogar noch für meine kleine Platinenfräse nur noch zwei Programme brauche. Das macht dann
schon sehr viel Spaß, wenn auch der Weg dorthin recht steinig war
So - ich hoffe ich habe alle Fragen beantworten können und werde beim Bau der nächsten Loks oder Wagen
auch mal mehr Bilder machen. Das habe ich ehrlich gesagt in letzter Zeit sträflich vernachlässigt.
Viele Grüße
Christoph